Jochen Haußmann und Ulrich Goll wollen Fakten
Welche Menschen stecken hinter dem Wort Asylbewerber im Rems-Murr-Kreis
Für den Rems-Murr-Kreis ist eine steigende Zahl von Asylbewerbern erstmal ein Kostenfaktor. Die Kosten hängen von der Art und der Dauer der Unterbringung ab. Und deswegen, ist sich Jochen Haußmann, der auch als FDP/FW-Kreisrat mit dem Thema konfrontiert wird, mit Ulrich Goll einig, „ist es legitim danach zu fragen, ob Verfahren und Abläufe schneller gehen können“. Und zwar nicht dergestalt, „dass die rechtliche Qualität vermindert wird“ (Goll), sondern das zügig und kompetent gearbeitet wird.
Es ist auch danach zu fragen, ob es Sinn macht, wertvolle Arbeitskraft einfach brach liegen zu lassen, sagt Jochen Haußmann. „Wir fragen ganz bewusst danach, ob die beruflichen Qualifikationen der Asylbewerber überhaupt erfasst werden“. Denn da tauchen in der Presse immer wieder Berichte über gut ausgebildete Asylbewerber auf, die nicht arbeiten dürfen oder solche die keine Ausbildung machen dürfen: „‘Djilali Hadj hat eine Lehrstelle. Er darf sie aber nicht antreten, weil er nur geduldet ist‘, stand vor einigen Tagen in der Stuttgarter Zeitung über einen Fall in Esslingen. Wir können es uns nicht leisten, Potenzial zu verschenken“, sagt Jochen Haußmann dazu.
Durchaus breiten Raum nimmt in der Anfrage auch das Thema straffällige Asylbewerber ein. „Die Berichte darüber prägen das Bild in der Öffentlichkeit – wir wollen jetzt wissen, ob das der Realität entspricht oder ob da nur eine kleine Gruppe Schlagzeilen macht, die allen Menschen schaden, die sich gezwungen sahen, ihre Heimat zu verlassen“, sagt Ulrich Goll.